Der eingewachsene Zehennagel oder auch "Unguis Incarnatus" genannt, ist eine sehr schmerzhafte und eitrige Entzündung des Nagelbettes. Wenn der Nagel des meist großen Zehs an den Seiten in die Haut einwächst, sprechen wir von einem eingewachsenen Zehennagel. Die Entzündung ist häufig und betrifft alle Altersklassen sowie Männer und Frauen gleichermaßen.
Die operativen Eingriffe führen bei uns sowohl Orthopäd:innen als auch Chirurg:innen durch.
Bitte buchen Sie unter:
Orthopädie und Unfallchirugie: Frau Dr. Haase und Frau Dr. Keim
Viszeralchirurgie und Proktologie: Frau Dr. von Rüden und Frau Dr. Klage-Kranke.
Der Nagel unserer Hände und Füße besteht zum größten Teil aus der durchsichtigen Nagelplatte, die fest und hornartig ist. Dieses ist der Teil, den wir regelmäßig schneiden. Darunter liegt das Nagelbett mit Blutgefäßen und vielen Nervenfaserendungen. Die Nagelplatt weist an den Rändern Vertiefungen auf, die Nagelfalz genannt werden.
Das Nagelbett kann sich entzünden und führt zu starken Schmerzen, das Gewebe schwillt dann an, ist überwärmt und wegen der verstärkten Durchblutung bei einer Entzündung auch gerötet. Bei einer Infektion mit Bakterien kann es auch zu einer eitrigen Entzündung kommen, wobei sich auf Druck gelblicher Eiter entleert.
Als Ursachen einer Nagelbettentzündung sind kleine Wunden anzusehen, die entstehen können durch:
Bei nicht eitrigen Entzündungen sollte der Nagel wieder gerade wachsen und damit nicht in die Haut, sondern darüber. Wenn die Beschwerden tolerabel sind, können Patienten diese Eigentherapie, die einige Tage/Wochen andauert, versuchen. Bei eitrigen Wunden dagegen unbedingt einen Chirurgen aufsuchen.
Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht weiterhelfen ist meistens eine Operation angezeigt. Dabei ist die häufigste Variante eine Nagelbettverkleinerung. Der Nagel wird um ca. ein Fünftel verkleinert und einTeil des Nagelbettes muss mit entfernt werden. Dadurch kommt es in den meisten Fällen zu einem dauerhaften Erfolg ohne erneutes Einwachsen. Optisch ist der Nagel dadurch etwas verschmälert.
Der Eingriff wird in der Regel in lokaler Betäubung durchgeführt. Für Operationen in Narkose wenden sie sich bitte an ihr örtliches Krankenhaus.
Es gibt auch Theapieansätze mit dem Laser, aber aufgrund der unzureichenden Studienlage und damit Vergleichbarkeit der Ergebnisse, verwenden wir aktuell diese Therapie noch nicht.
Operationsort: ambulant in Praxis, bei Kindern und Angstpatienten ggf. im Krankenhaus
Betäubung: Lokale Anästhesie, bei Kindern und Angstpatienten ggf. in Narkose im Krankenhaus
Nüchtern sein: nein
OP-Zeit: 10-20 Minuten (je nach Größe des Befundes)
Schmerzen nach OP: stärker (Schmerzmitteleinnahme empfohlen)
Fadenzug: nach 10 Tagen
Arbeitsunfähigkeit: 2-5 Tage
Auto fahren nach OP: besser nicht
Sport: Körperliche Schonung für 14 Tage