Analfissuren sind kleine Einrisse in der sehr schmerzhaften Analhaut (Anoderm), die oft durch harten Stuhl oder starkes Pressen entstehen. Das Leitsymptom ist hierbei der brennende Schmerz beim Stuhlgang und 1-2 Stunden danach. Da es sich bei der Analfissur um eine Risswunde handelt, können auch größerer Mengen Blut mit abgehen. Die Patienten berichten oft ein schmerzhaftes Aufreißen der Analhaut.
Die Schmerzen können dabei solch starke Formen annehmen, dass die Patienten den Stuhlgang vermeiden und dadurch eine Verstopfung bekommen (proktogene Obstipation), was die Situation verschlechtert. Es beginnt ein Kreislauf, der gestoppt werden muss.
Wir haben eine große Erfahrung in der Behandlung der Analfissur insbesondere bei jungen Menschen und versuchen immer eine Operation zu vermeiden. Falls aber eine Operation notwendig ist, führen wir diese sicher, schmerzarm und komplikationslos durch. Dabei empfehlen wir die Kombination mit Botox oder Platelet Rich Plasma (PRP).
Haben Sie keine Angst und vertrauen Sie uns.
Zu unterscheiden sind dabei die akute von der chronischen Form einer Analfissur. Die Definition ist dabei nicht ganz einheitlich. Wir sehen die akute Form als einen frischen Einriss an, der beste Chancen hat zu verheilen. Dabei ist der wohlgeformte, regelmäßige und weiche Stuhlgang das Wichtigste Ziel für eine gute Heilung. Hilfreich sind dabei die tgl. Trinkmenge zu erhöhen sowie ggf. auf eine balaststoffreiche Ernährung umzustellen. Sollte dieses alleine nicht ausreichen, sind Stuhlregulantien wie z. B. Flohsamenschalen einzunehmen.
Unterstützend können Cremes genommen werden, die die Durchblutung des Schließmuskels fördern, was zu einer besseren Wundheilung führt. Begleitend können dazu Salben mit einem lokalen Betäubungsmittel verabreicht werden. Hierunter kommt es oft zur vollständigen Ausheilung.
Bei der chronischen Form der Analfissur, die nach 6-8 Wochen einsetzen kann ist u.a. schon eine deutliche Veränderung der Fissur eingetreten. So hat sich der frische Riss zu einer festen Narbe umgewandelt und der innere Schließmuskel ist in dieses Prozess mit inbegriffen. Zusätzlich entstehen sog. Sekundärausbildungen aufgrund des chronischen Reizzustandes.
Dazu gehört die äußerlich gut sichtbare und tastbare Vorpostenfalte, die fälschlicherweise oft als Hämorrhoide fehlgedeutet wird. Hierbei handelt es sich um eine reine Hautfalte.
Im Analkanal bildet sich eine sog. Hypertrophe Analpapille am Ende der Analfissur aus. Dieses sind reguläre kleine Ausstülpungen aus der Schleimhaut, die bis zu 3cm groß werden können.
Eine rein medikamentöse Behandlung, die bis zu 3 Monate dauern kann, führt unter Umständen zu einem Verschluss der Fissur, die Sekundärausbildungen wie Hautfalte und Analpolyp bleiben jedoch bestehen. Hier kann nur eine Operation helfen. Bei sehr starken Schmerzen, die eine Untersuchung nicht zulassen muss häufig auch der Weg der Diagnostik in Narkose gewählt werden um eine bösartige Ursache der Beschwerden auszuschließen. Dieses kann problemlos ambulant erfolgen. Wenn sich dabei die Diagnose einer chronischen Analfissur bestätigt, kann eine operative Therapie in gleicher Sitzung erfolgen.
Achtung: Die Rezeptur mit z.B. Diltiazem, Isorbiddinitrat oder Glyceroltrinitrat ist keine Kassenleistung. Sie müssen dieses Rezepturen, die zwischen 20€ und 30€ kosten, selber bezahlen und bekommen diese nicht von Ihrer Krankenkasse erstattet. Daher werden die Rezepte auch auf einem grünen Privatrezept und nicht auf einem rosafarbenen Kassenrezept ausgedruckt.
Wenn eine Therapie mit Salbe nicht zur Heilung führt und die Beschwerden die Lebensqualität einschränken, sollte eine operative Therapie erwogen werden.
In Deutschland ist hierbei die Fissurektomie in Narkose das bevorzugte Verfahren. Bei der Operation, die in der Regel ambulant erfolgen kann, wird die Analfissur mit den Sekundärausbildungen (Vorpostenfalte und hypertrophe Analpapille) komplett ausgeschnitten.
Es verbleibt eine offene Wunde, die in den folgenden 4-6 Wochen auch Wundsekret abgibt. Eine Gefährdung des Schließmuskels besteht bei diesem Verfahren nicht, da nur eine sehr kleine vernarbte obere Schicht des Schließmuskel mit entfernt werden muss, was die Funktion nicht beeinträchtigt.
Ziel dieser Operation ist es, ein frisches Wundgewebe zu erhalten, welches auch gut zusammenwachsen kann. Schmerzen bestehen hierbei immer und können in unterschiedlicher Intensität bis zu 3 Wochen anhalten. Die Einnahme von Schmerzmitteln in den ersten 3 Tagen ist daher besonders wichtig. Auch muss unbedingt einer Verstopfung vorgebeugt werden. Diese Operation sollte nur von proktologischen Experten durchgeführt werden, damit es nicht zu Verletzungen des Schließmuskels kommt.
Neu ist die intraoperative Therapie mit BOTOX wodurch es zu einer deutlichen Schmerzverminderung und schnelleren Wundheilung kommt, mehr Informationen über die Botoxtherapie